Rotorua und Umgebung

Nach dem Auenland tauchten wir vom 11.-14.12.2022 in eine ganz andere Welt ein - in die wunderwelt der geothermischen Natur und der Maori-Kultur in Rotorua und Umgebung. Auch da nutzte Sir Peter Jacksen die natürliche Kulisse als Drehort für die Herr-der-Ringe-Trilogie. 

Bereits am Stadtrand dringt sofort der typische Geruch nach faulen Eiern in die Nase, wie ihn Schwefeldämpfe verbreiten. Geothermische Aktivität hat hier eine fantastische Vulkanlandschaft geschaffen.

Laut Legende der Maori soll gleich nach der Landung des Ahnenkanus der Tohunga-Priester Ngatoro mit einer Sklavin auf den schneebedeckten Tongariro gestiegen sein, wo sie zu erfrieren drohten. Deshalb bat der Priester die Götter der Urheimat Hawaiki um ein wärmendes Feuer. Dieses kam unter dem Meer, stiess bei White Island an die Erdoberfläche, dann bei Rotorua und Taupo, bis es aus dem Gipfel des Tongariro schoss und Ngatoro fand.

Wir verbrachten unter anderem Zeit im Wai-O-Tapu Thermal Wonderland - auf verschiedenen Pfaden gab es brodelnde Schlammlöcher, Vulkankrater, dampfende Seen und surreal schimmernde heisse Pools zu sehen (die Fontäne des Lady Knox Geysirs haben wir verpasst - er schiesst nur einmal pro Tag eine 10-20 Meter hohe Fontäne empor). In Te Puia konnten wir dafür den grössten Geysier Pohutu bestaunen. Und ein treuer Begleiter: der Geruch nach faulen Eiern 🥴.

Im Te Puia Maori Arts & Craft Institute, das den Maori gehört, konnten wir während einer Führung mehr Hintergrundwissen zur Maori-Kultur erfahren und zusehen wie junge Maori traditionelle Schnitz- und Webetechniken erlernen. Ein Höhepunkt für Ana war eine authentische Vorführung im Maori-Dorf Whakarewarewa mit traditionellen Liedern, dem wilden Haka-Tanz und dem geschickten Stockspiel Titi Torea - Lieder und Spiele sollen in der Maori-Kultur Krieger in Beweglichkeit und Koordination trainieren.

Ebenfalls in Te Puia besuchten wir das abgedunkelte Kiwihaus und konnten dort drei Kiwis beobachten. Der nachtaktive Kiwi-Vogel, das Nationaltier Neuseelands, ist der kleinste Laufvogel der Welt. Der Laufvogel ist unter Artenschutz und wegen seiner Nachtaktivität nur selten in freier Natur zu sehen. 

Und hier trafen wir auf einen ganz speziellen Kauz 🤪:

Nebst Geothermie war auch die Seenlandschaft mit seinen rund zehn Seen um Rotorua beeindruckend.

"Kia ora" - in der Maori-Sprache für "Möge es dir gut gehen"

Trutholzers

Hobbiton / Auenland

Am 09.12.2022 verliessen wir bei strömendem Regen die Wairua Lodge von Aschi und Debbie. Regen und Nebel waren während der ganzen Fahrt auf der engen und kurvenreichen Küstenstrasse im Osten unsere Begleiter. Von der Landschaft haben wir leider kaum etwas ausser grau und nass gesehen 😏. Einen Zwischenstopp machten wir im ehemaligen Goldgräberort Waihi - das Restaurant war "vogelwild".

In Mount Maunganui, einem kleinen Vorort mit dem gleichnamigen Berg von der Hafenstadt Tauranga, haben wir auf dem Camping für eine Nacht reserviert - auch da: Regen... Unser Standplatz direkt am Meer, ein feines Nachtessen und die Wetterprognose für den nächsten Tag entschädigten uns für den etwas düsteren Reisetag.

Und ja - am nächsten Tag war es trocken und bevor wir weiter reisten, kam sogar die Sonne. Den 252 m.ü.M. "hohen" Mount Maunganui haben wir zwar noch mehrheitlich im Nebel erklommen.

Für am 11.12.2022 konnten wir Tickets kaufen für den Besuch in Hobbiton - Movieset der Herr der Ringe- und Hobbit-Trilogien. Da wir die erste Tour gebucht haben, war unser nächstes Ziel ein Mini-Campingplatz auf einer  Farm in Matamata, nur 2km von Hobbiton entfernt. Ein schönes Plätzchen inmitten grüner Hügel und grossen Schafherden.

Und dann kam Hobbiton - das Auenland. Als Sir Peter Jacksen über die üppigen grünen Hügel der Schaffarm von Familie Alexander flog, wusste er, dass er das Auenland gefunden hatte. Die 2 stündige Tour durch die reale Landschaft von Mittelerde mit Blick hinter die Kulissen von "Herr der Ringe" und "Der Hobbit" zeigt, wie Tolkiens Fantasiewelt auf der Leinwand zum Leben erweckt und Schlüsselszenen gedreht wurden. Ein spannendes Erlebnis für Gross und Klein inklusive Ingwerbier im Green Dragon 🍻.

Mit vielen Eindrücken grüssen Trutholzers

Coromandel Peninsula

Am 05.12.2022 reisten wir von Piha weiter  - jetzt in Richtung Osten auf die Coromandel Peninsula in der Region Waikato am Pazifik. Schneeweisse Sandstrände, grüne Regenwälder und kurvenreiche enge Strassen beschreiben den nach Norden zeigende Langfinger Coromandel wohl am Besten.

Unser Ziel: Wairua Lodge in der Nähe vom Städtchen Whitianga mitten im Regenwald bei Aschi und Debbie Baumberger. Aschi kommt aus dem Haslital und seine Frau Debbie ist Neuseeländerin. Vor zirka fünf Jahren haben die Beiden das Haslital verlassen, um diese Lodge zu kaufen und weiter auszubauen - ein Paradies.

Wir haben bereits im Vorfeld unserer Reise vier Nächte in der Wairua Lodge gebucht und genossen dort und in der Umgebung von Whitianga wunderbare Tage: Zusammensein mit Aschi und Debbie am Feuer mit einem Glas (oder zwei 😉) Rotwein oder einem Gin Tonic, ausgedehnte Regen-Spaziergänge im Regenwald der Wairua Lodge, Kochen am Feuer inkl. Marshmellows-Dessert, Ausflug zur Cathedral Cove und Baden im für uns recht kühlen Pazifik, eigener Whirlpool Graben am Hot Water Beach (bei Ebbe sprudeln heisse Quellen aus dem Sand), Restaurants entdecken, Relaxen im Sternenhimmel-Hotpot und in der Regenwald-Badewanne - einfach herrlich.

Etwas wehmütig verabschiedeten wir uns am 09.12.2022 von Aschi und Debbie - wir drei haben uns bei ihnen sehr wohlgefühlt.

Gressli Trutholzers

Auckland und Waitākere Ranges Regional Park

Am 01.12.2022 am Morgen gegen 10.00 Uhr Neuseeland-Zeit sind Trutholzers in Auckland 🇳🇿 gelandet. Was für ein Gefühl, aus Schweizer-Sicht am "Ende der Welt" zu sein. Zeitverschiebung zur Schweiz: +12 Stunden.

Wie bereits in Singapore meisterten wir den Weg zum Hotel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Nach einem drei stündigen Schlaf waren wir ausgeschlafen und neugierig auf erste Entdeckungstouren in Neuseeland. 

Am 01./02.12.2022 erkundigten wir Auckland, das Tor zu Neuseeland - eine lebenslustige Weltstadt am Wasser. Ein Drittel aller Neuseeländer lebt in Auckland, Tendenz steigend.

Eindrückliche Skyline, lebendige Innenstadt, maritimes Flair, wunderbares Essen, aussichtsreicher Vulkan Mount Eden und idyllischer Vorort Devonport mit dem Vulkan Mount Victoria - all dies konnten wir bei schönem und windigem Wetter entdecken. Trutholzers genossen die warmen Temperaturen (rund 20 Grad Celsius) mit T-Shirt und meistens einer Windjacke. Im Gegensatz die Neuseeländer:innen in leichtester Sommerkleidung. Wir müssen unseren "Thermostat" wohl noch etwas anpassen 😎.

Am 03.12.2022 am Morgen nahmen wir unser fahrendes zu Hause für die nächsten acht Wochen entgegen: ein "Toyota Hiace Bussli".

Unser erstes Ziel: Piha, zirka 50km südwestlich von Auckland direkt am Meer an der Tasman Sea und am Rande des Waitākere Ranges Regional Park.

Eine ideale Distanz und ein perfekter Ort, uns an das Bussli, das "Linksfahren", die Einkaufsmöglichkeiten und das Einleben zu dritt im Bussli zu gewöhnen.

Wir genossen den wunderbaren Strand - für Ana ein riesengrosser Sandkasten - die eindrückliche Vegetation in den ursprünglichen Regenwäldern der Waitākere Ranges mit den mächtigen Kauri-Bäumen und erste Berührungen mit der Māori-Kultur.

Haere rā - bis bald / tschüss in der Maori-Sprache

Trutholzers